„Heute ist Halloween, da darf jeder jeden mal so richtig erschrecken.“
aus: Halloween – Die Nacht des Grauens
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Ein paar lose Gedanken zu Halloween
Es ist noch gar nicht so lange her – vielleicht fünfzehn Jahre – da war selbst ich überrascht, als es an an einem 31. Oktober der Tür klingelte. Da standen zwei Jungs und schmetterten mir ein »Süßes oder Saures« entgegen. Unvorbereitet auf den »geist«-reichen Überfall kramte ich eilig ein paar Schokoriegel aus der Schublade und wehrte so eine Gruselmaßnahme erfolgreich ab.
Inzwischen bin ich zweimal Papa geworden
und wir lassen es uns nicht nehmen, nun ebenfalls durch die Dunkelheit zu ziehen. Zwischen Plastik-Skletten, künstlichen Spinnweben und ausgehöhlten Kürbissen gruseln sich meine beiden Zombie-Damen angenehm. Jedes halbwegs zur Saison passend dekorierte Haus wird von ihnen heimgesucht und für das ordnungsgemäße Entgeld eines Apfels, einiger Bonbons oder Schokolade von Spukmaßnahmen verschont.
Unbeleuchtete Häuser und Wohnungen lassen wir brav aus. Wir wollen mit unserem Spaß ja niemanden stören. Es gibt genug Nachbarn, die mitmachen.
Leider kommt es trotzdem immer wieder vor, dass den Kindern zwar die Tür geöffnet wird, aber dann ziemlich grobe und ärgerliche Reaktionen kommen:
»Bei dem amerikanischen Scheiß mach ich nicht mit!«
Da möchte ich eigentlich reflexartig erwidern: Halloween ist ein europäisches Fest. Es stammt ursprünglich aus Irland.
»Halloween ist heidnisches Brauchtum.«
Am liebsten würde ich dann fragen: »Ostereier nicht?« Der Begriff Halloween stammt von »All Hallows’ Eve« ab. Gemeint ist somit der Vorabend zu Allerheiligen. Der Ursprung des Festes allerdings ist tatsächlich bei den Kelten zu finden, aber die Kirche hat das Fest schon vor langer Zeit vereinnahmt …
»Kommt St. Martin wieder. Da könnt ihr dann was singen.«
Schließt das eine Fest denn das andere aus? Da stehen Kinder vor der Tür! Sie haben sich lange Zeit auf diesen Abend gefreut. Es wurde gebastelt, Texte gelernt und sich verkleidet.
»Das hat es früher nicht gegeben.«
Stimmt. Irgendwann war auch mal das erste Martinssingen und das erste Karneval.
Was ich mit diesen vielen Worten sagen möchte: Niemand ist verpflichtet, ein Fest mitzufeiern. Weder Weihnachten noch das Oktoberfest sind verordnet. Man darf also auch gerne zu Halloween die Türe zulassen oder den Kindern freundlich sagen, dass man nicht mitmacht.
Aber eines geht in meinen Augen gar nicht: Kinder anmotzen und belehren, dass sie etwas Falsches feiern.
Soweit zu meinen losen Gedanken …